👉 Die Riester Rente und das Versorgungswerk sind zwei Rentenmodelle, die in Deutschland eine große Bedeutung haben. In diesem Ratgeber werden wir Dir sagen, ob Du als Mitglied eines Versorgungswerk „riestern“ darfst bzw. eine Riester-Rente bekommst. Versorgungswerk und Riester-Rente bieten eine gute Absicherung und leisten für Altersrente, Witwen- und Waisenrenten.
👉 Doch wie sieht es mit einer Riesterrente für Versorgungswerkangehörige im Jahr 2024 aus? Es kommt auf die Konstellation an, ob Du darfst und ob es sich lohnt.
Das Versorgungswerk ist ein Versicherungssystem für bestimmte freie Berufe und Kammerberufe, wie zum Beispiel Ärzte, Rechtsanwälte, Notare, Tier- oder Zahnärzte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Psychotherapeuten oder Architekten. Es dient der berufsständischen Altersversorgung und ist eine Art berufsständische Pflichtversicherung. Die Pflicht bedeutet im Umkehrschluss, dass eine freiwillige alternative Mitgliedschaft zur gesetzlichen Rentenversicherung nicht geht. Die Beiträge werden entweder vom Mitglied selbst oder vom Arbeitgeber geleistet.
Das Versorgungswerk bietet verschiedene Vorteile gegenüber anderen Rentenformen. Zum einen sind die Beiträge in der Regel steuerlich absetzbar. Zum anderen sind die Leistungen im Alter meist höher als bei der gesetzlichen Rentenversicherung. Zudem besteht meist auch ein Hinterbliebenenschutz, der im Todesfall des Mitglieds eine Versorgung der Hinterbliebenen in Form einer Witwen- und Waisenrente sicherstellt.
In der Regel ist man automatisch Pflichtmitglied im Versorgungswerk, wenn man einer der genannten Berufsgruppen angehört. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit einer freiwilligen Mitgliedschaft für einige Berufsgruppen. Die Vorteile einer Mitgliedschaft im Versorgungswerk liegen vor allem in der höheren Altersvorsorge im Vergleich zur gesetzlichen Rentenversicherung. Zudem sind die Beiträge zum Versorgungswerk steuerlich absetzbar.
Als Angestellter bist Du auch automatisch Mitglied in der gesetzlichen Rentenversicherung und musst dich deshalb dort befreien lassen. Eine Doppelbeitragszahlung findet damit nicht statt. Hierzu wird meist ein Antrag auf Befreiung bei der Deutschen Rentenversicherung Bund erforderlich. Gerade Syndikus-Anwälte und Ingenieure waren hiervon in den letzten Jahren betroffen.
Die Riester Rente ist nach dem ehemaligen Bundesarbeitsminister Walter Riester benannt und wurde im Jahr 2002 eingeführt. Sie ist eine staatlich geförderte private Altersvorsorge, bei der der Sparer durch Zulagen und steuerliche Vorteile unterstützt wird. Ziel der Riester Rente ist es, die Versorgungslücke im Ruhestand zu verringern und dem Ruheständler eine Zusatzrente zu ermöglichen.
Um von der staatlichen Förderung zu profitieren, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Der Sparer muss rentenversicherungspflichtig sein und einen Riester-Vertrag bei einem zugelassenen Anbieter abschließen. Dieser Vertrag kann eine ETF-Riester Rentenversicherung, ein Banksparplan oder ein Fondsprodukt sein. Je nach persönlicher Situation können unterschiedliche Vertragsformen sinnvoll sein.
Die staatlich geförderte Riesterrente können nur Pflichtmitglieder der gesetzlichen Rentenversicherung (direkt oder unmittelbar) erhalten oder Beamte. Freiwillige Mitglieder der Rentenversicherung und („befreite“) Mitglieder eines Versorgungswerks erhalten keine Förderung, da die Pflichtmitgliedschaftseigenschaft nicht erfüllt ist.
Die staatlich geförderte Rürup-Rente steht dagegen allen Verbrauchern offen.
Versorgungswerkangehörige können eine Riesterförderung eventuell mittelbar über den Ehe- oder Lebenspartner erhalten.
Vorausgesetzt der Partner ist unmittelbar förderberechtigt und besitzt einen aktiven Riestervertrag. Damit kann der Versorgungswerk Partner als mittelbar Berechtigter eine Riester-Rente erhalten. Dieser Vertrag umgangssprachlich auch als Anhängsel-Vertrag bezeichnet. Das Versorgungswerkangehörige zum Erhalt der Personenzulage (im Jahr 2024 = 175 Euro) auf den Partner angewiesen ist. Zusätzlich ist der Mindestbetrag von 60 Euro p.a. zu leisten.
Der Abschluss einer Riester-Rente sollte generell gut bedacht werden und auf die individuelle Fördersituation abgestimmt sein. Inwieweit ein Riestervertrag im Gesamtkonzept einer Altersvorsorge oder Ruhestandsplanung für Versorgungswerkangehörige sinnvoll ist, besprichst Du am besten im Rahmen einer gesamtheitlichen Finanzberatung mit unseren Vorsorgespezialisten. Diese zeigen Dir alle Möglichkeiten mit Vor- und Nachteilen auf (und nicht nur die Riesterrente). Dann weißt Du, was ist die beste Altersvorsorge für Deine Situation.
Für Ärzte gelten die gleichen Regelungen wie für allen anderen Berufsgruppen. Die genannten wichtigen Informationen zur Riester-Rente für Ärzte, sind folglich stark von der Mitgliedschaft im Versorgungswerk bzw. als Kammerberuf abhängig. Ärzte bilden für die Riester-Rente keine gesonderte Gruppe oder Ausnahme.
Bestimmte Versorgungswerke halten Merkblätter für besonders wichtige Themen vor. Erkundige Dich bei Deinem Versorgungswerk. Versorgungswerke sind meistens in einzelnen oder über wenige Bundesländer organisiert. Möchtest Du für Deinen Beruf oder Dein Bundesland das richtige Versorgungswerk finden, kannst Du Dich an die Arbeitsgemeinschaft berufsständischer Versorgungseinrichtungen wenden.
Für Fragen zur richtigen Altersvorsorge, ob mit oder ohne eine ETF Riester-Rente, wendest Du Dich an die Finanzexperten der FINANCEDOOR GmbH. Wir freuen uns auf Deine Fragen.